Nach und nach fällt mir jetzt auch im Alltag der Innere Dialog auf, etwas, was vorher kaum stattfand.
Dabei merke ich, wie besonders der Innere Kritiker diesen oft sehr dominant einnimmt. Es sind fast permanent Beleidigungen und Erniedrigungen, die sehr unerbittlich auftreten: "Langweiler", "Versager", "Angsthase", "Sensibelchen".
Oder es ist auch Selbsterhöhung, was ich schon alles weiß, und welche bessere Behandlung ich angeblich verdient hätte, mehr Respekt usw.
Im Kern wird erst dadurch mein Ego erzeugt. Ansonsten ist es nicht vorhanden und es krabbelt ein Wesen herum, von A nach B, oder ist einfach vor Ort und geht seinen Tätigkeiten nach, wie ein Vogel, der anstatt zu arbeiten nach Würmern für sein Weiterleben sucht.
Letztlich ist die ganze Sache, das große Geheimnis der Existenz, so banal, daß es fast schon wie ein Schock wirkt, das in seiner Tragweite zu realisieren. Denn es ist so viel weniger, als sich besonders auch jemand einbildet, der angeblich an Selbsterkenntnis interessiert ist, der meint, da wäre irgendetwas Großartiges oder Besonderes. Ist es nicht.
Es ist totales Abspecken, auf die einfachsten Fundamente des alltäglichen Lebens, morgens Aufstehen, Toilettengang, Zähne putzen, Frühstücken usw. usf. Was soll darüber hinaus noch sein? Was soll da angeblich noch Spezielles kommen, daß da noch auf einen wartet?
Ich denke, daß das die allergrößte Illusion ist, die ich mir auch vorerzähle, da würde noch irgendetwas Großes in Zukunft warten, wenn dies oder jenes passiert, ich bestimmte Leute treffe oder die und die Schritte wage z. B. beruflich oder in einem Ortswechsel. Es sind genauso Fantastereien, die aus der Banalität und Direktheit des Hier und Jetzt entführen. Die Träumereien erscheinen lukrativer, vielversprechender.
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