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53 Schauspieler melden sich zu Wort (BitTube)
Die überwältigende Mehrheit der Deutschen ist nicht im geringsten an freien, intelligenten Äußerungen Einzelner interessiert. Rigoros und unerbittlich wird alles ausgemerzt und niedergewalzt, was nicht auf Linie ist. Dieser Wesenszug kommt nun wieder ans Tageslicht, hat er sich vorher in scheinbarer Toleranz und Weltoffenheit wie ein Wolf im Schafspelz versteckt gehalten.
Manchmal frage ich mich: Wieso haben besonders die Deutschen so eine Höllenangst vor wirklicher Pluralität, vor Kreativität, ja vor echter Menschlichkeit, die sich nur in unermeßlich vielen, individuell völlig unterschiedlichen Ausprägungen zeigt? Jeder Mensch ist ja völlig einzigartig, selbst eineiige Zwillinge gleichen sich nicht. Dennoch sollen alle gleich fühlen, gleich denken, das Gleiche tun (bzw. nicht tun), denn nur wenn wir alle am gleichen Strang ziehen, kann etwas erfolgreich sein, so die gängige Denke. Jeder, der nicht mitzieht ist ein Projektgefährder.
Der Grundirrtum ist: Das Projekt ist wichtiger als das Empfinden einzelner Menschen. Der übergeordnete Sinn der Gruppe hat mehr Gewicht als das Wollen und Fühlen von mir und dir. Wenn mir das z. B. im Mannschaftssportverein nicht taugt, kann ich ja gehen, aber wenn die ganze Politik in diesem Land so läuft? Wo kann ich mich dem entziehen? Und was für ein Projekt wird überhaupt verfolgt? Im Sport habe ich zumindest ein Tun, einen Profit, das Mich-Messen, die Freude an der Bewegung, und auch historische Großkulturen haben ja neben ihren Gräueltaten auch so einiges bewerkstelligen können z. B. architektonisch, erfindungs- und raumfahrttechnisch. Da ist aber wenigstens was passiert. Und hier, heute: Verzichten ist die Prämisse, wer verzichtet, wer aufhört, wer schließt, wer zuguckt, der leistet ja etwas ganz Großartiges. Von wegen. Es ist toter als tot, es ist das Ende des Lebens, das Ende jeglicher positiver Lebensvision, ein Absterben an allen Fronten.
Meine persönliche Seite dazu, gibt es hier: Deutsche Walzengesellschaft - Mein lebenslanger Rückzug ins Schneckenhaus
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