Wenn ich sowas wie gestern mitteile, daß ich etwas zu bieten habe, was anderen fehlt, dann rastet bei mir definitiv auch eine Art innere Handbremse ein, wie: Das ist nicht bescheiden genug, das ist größenwahnsinnig, das ist arrogant, frech und hochnäsig.
Hier merke ich, daß mich der Sozial-ismus doch weit mehr beeinflußt, als mir lieb ist. Sozial ist schließlich, wenn du dein Licht untern Scheffel stellst, denn nur dadurch bist du keinem eine Zumutung. Wo kämen wir schließlich hin, wenn sich jeder freigibt, nicht? Es würde doch das pure Chaos entstehen.
Diese Deckelung betrifft praktisch jeden, der in diesem Land sozialisiert wurde, denn Deutschland ist mit eines der am stärksten, sozialistischsten Regionen des Erdballs (der Sozialismus/Kommunismus als Idee wurde hier ja nicht zufällig praktisch ausgedacht, weil die Mentalität der Menschen das bereits im Fundament anlegt). Da geht es immer um andere, das Wohl der Allgemeinheit, um zum Teil auch christliche Ideen, wie man ein guter Mensch wäre, nämlich nur wenn ich helfe, für andere da bin, lieb und brav bin usw. Eigene Wünsche, Individualität oder Einzigartigkeit eines Charakters sind da nicht gefragt.
Das allesamt bedeutet nichts anderes, als die maximale Entfremdung von sich selber. Jeder, der daraus ausschert, diese Übereinkunft nicht mehr unterstützt, der ist hierzulande wahrlich von Feinden umgeben, da man sich ein Glück herausnimmt, welches sich die Anderen schon lange verboten haben, und sich auch gegenseitig genau kontrollieren, daß sich kein anderer dieses für sich herausnimmt.
Stirb jeden Morgen Stell dir jeden Morgen aufs neue vor, daß du bereits tot bist. Halte dich jeden Morgen, wenn dein Geist friedvoll ist, ohne Unterlaß für tot, denke über verschiedene Arten des Todes nach, stelle dir deine letzten Augenblicke vor, wie du von Pfeilen, Kugeln und Schwertern in Einzelteile zerfetzt wirst, von einer Woge weggespült wirst, in ein rasendes Feuer springst, von einem Blitz erschlagen wirst, in einem großen Erdbeben untergehst, von einer schwindelerregenden Klippe stürzt, an einer tödlichen Krankheit leidest oder plötzlich tot umfällst. Ich hörte einen Älteren sagen: „Nur einen Sprung vom Dachgesims des eigenen Hauses entfernt, findet man sich von toten Körpern umgeben; einen Schritt von der Haustür entfernt, trifft man auf Feinde.“ Das wird nicht aus Vorsicht gesagt. Es drängt uns vielmehr, eine geistige Einstellung zu formen, mit der man fähig wird, sich selbst für bereits tot zu halten.
- Aus dem Hagakure
Diese Zeilen helfen, eine klarere Relation zu diesem Kollektiv zu finden. Sich selbst bereits für tot zu halten, hat nichts mit Todeswahn zu tun, also suizidgefährdet zu sein, sondern dient dazu, eine innere Freiheit zu gewinnen, was heißt: Ich schließe mich an keine gesellschaftliche Moral an, lasse mich nicht kaufen, da ich weiß, daß sie ein Lüge ist, die mir schadet. Ich falle nicht auf die falschen Versprechungen herein, von Sicherheit und Glück in einer ungewissen Zukunft, lebe nach meinen Standards, nicht nach Einsuggeriertem, weil ich genau weiß, daß dieser Tag, dieser Moment alles ist, was ich habe.
Besonders als Mann ist es wichtig, sich da nicht einlullen zu lassen, denn vor allem Frauen vertreten oft Kuschelkurs und Pseudoharmonie, selbst wenn das überhaupt nicht angebracht ist, ich übergangen, übervorteilt, ungerecht behandelt werde, und dann natürlicherweise auch wütend werde. Wieso soll ich dann die andere Backe hinhalten? Einen sogenannten Gemeinschaftssinn höher schätzen, als mein Empfinden? Ich sehe nicht, daß dann alles kaputt geht, sondern erst recht ist es so: Wenn ein Mensch kaputt geht, innerlich abstirbt, kann er durch kein Kollektiv der Welt wieder geheilt werden. Unmöglich. Er kann nur in sich wieder den Keim finden, der ihn ausmacht.
Die moderne Eine-Welt-Ideologie, Globalisierung, die eine der totalsten Ausprägungen des Sozialismus darstellt, ist so auch nicht zufällig eine Agenda von Frauen, denn es ist vor allem weibliches Denken, das weniger Interesse an Stärke, Freiheit und Selbstentfaltung des Einzelnen, an Pioniergeist und Neuland hat, sondern mehr daran interessiert ist, eine Glucke einer übergeordneten Struktur aufrechtzuerhalten, weil das vor allem wenig Turbulenzen und Unsicherheiten verspricht, auf Kosten jedoch von Lebendigkeit und das Empfinden, das Leben als Abenteuer zu empfinden.
Das Problem fängt ja schon in der Schule an: Still dasitzen, Zuhören-Müssen, einseitiges Belohnen von Sich-Dinge-gut-merken-Können. Ich kann von mir sagen, daß diese Verkürzung auf Pseudowissen eine unglaubliche Verkümmerung bewirkt hat, jahrelang auf diese im Leben relativ unwichtigen Aspekt beschränkt zu werden. Ich kann nicht sagen, daß mich das in meiner Entwicklung wirklich gefördert und bestärkt hat. Ganz im Gegenteil: Es hat mich mit Dingen beschäftigt gehalten, die überhaupt nicht meinen Interessen entsprachen. Ich wurde abgerichtet.
Unter dem Aspekt ist es überhaupt nicht arrogant zu sagen: "Leckt mich!" Etwas, was auch schon einige rebellische Schüler während ihrer Schulzeit so gewagt haben, und dadurch natürlich auch bestraft wurden mit Rügen, Nachsitzen, Verweisen, Rückversetzungen und Eltern-Benachrichtigungen. Es ist ja nämlich durchaus eine Gewaltherrschaft, mit der dieses Kollektiv seinen Zwang auf frische Menschen aufzudrücken versucht, mit Konsequenzen droht, der Angst vor Ausschluß und existenzieller Not spielt, die aufkommt, wenn ein Mensch sagt: Laßt mich bloß in Ruhe mit eurer sogenannten Wahrheit, die keine Wahrheit ist, sondern eine verkrustete Struktur, die auf blindem Glauben basiert, an etwas, was offensichtlich schon lange keinen Nutzen mehr zeigt, wenn es das je tat.
Geistig gestört sind nämlich diejenigen, die diese sinnlose Quälerei aufrechterhalten, nicht diejenigen, die in deren Obhut, erstmal ohne Auswegmöglichkeit, geraten sind. Es geht da nämlich nicht um Selbstheilung und -entfaltung, sondern die Struktur hat ein Eigenleben entwickelt, und versucht nun nichts weiter, als sich selber wie ein Parasit zu erhalten. Keiner will mehr wissen, worum es da eigentlich noch geht. Die gesellschaftliche Institution strebt nichts Sinnvolles für Menschen an, sondern nur noch, sich selber zu erhalten.
Das Interessante dieser Tage ist so für mich zu erkennen, daß diese Standardwelt der Durchschnittmenschen hier eigentlich das Irrenhaus ist (auch zu sehen an der Liebe zu ihren Masken), nicht die Wirklichkeit, wie sie sich mir darstellt bzw. mir auch schon z. B. in dieser Schulzeit dargestellt hat, auch wenn ich das damals nur eher instinktiv gespürt habe und deshalb so nie in Worte fassen konnte. Aber die Wahrnehmung ist schon immer dieselbe gewesen, ist nichts Neues und so deshalb keine neue Weltanschauung oder Idee, sondern mein Zurückfinden zum Kern der Dinge, wie sie sich mir schon ohne Verstandesfilter immer gezeigt haben.
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