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Mein Job


Ich finde Möglichkeiten wichtiger als Kritik an Falschem, so berechtigt sie auch sein mag, so viel Wut das auch auslösen mag. Das mit dem Hund würde ich heute genauso unterschreiben, aber ich möchte mich fragen, was ich da überhaupt will. Ändern werde ich da sowieso niemanden. Ich kann z. B. nur selber für mich richtig mit dem oder einem anderen Hund umgehen. Diese Leute haben den Hund, und so wenig mir auch deren Umgang mit ihm gefällt, ich werde sie da an nichts hindern können, und das ist auch nicht mein Job.

Was ist also mein Job? Wenn ich was sage (sei es mit diesen Leuten, oder auch mit Kollegen, Bekannten, Familienmitgliedern, wem auch immer, zu egal welchem Thema), so ist mein Anliegen, eine neue Sichtweise zu eröffnen, nicht jemanden zu attackieren. Das muß so auch dringend mal festgehalten werden, weil ich sonst immer das Gefühl habe, nur auf Streß aus zu sein, wie ein pöbelnder Jugendlicher, was aber nicht der Fall ist. Frei von Erwartungen trage ich bei, was ich beizutragen habe, und zwar so intelligent wie möglich. Wut ist sicher Ok, aber sie kann auch viele Chancen kaputtmachen, was schade wäre. Sie bringt Emotionalität in eine Sache, die vielleicht eher kühleres, nüchternes Herangehen erfordert. Z. B. wie es möglich wäre, einem Hund Verhaltensweisen abzutrainieren, die als unangenehm interpretiert werden. Zum einen: Was ist an dem Verhalten immer so unangenehm, ist das nicht ein festgefahrener Reflex immer gleich zu bewerten, z. B. wenn der Hund sich aufstellt und sich an dich anzulehnen versucht, wenn er zu dir kommt? Was ist so schlimm daran? Wenn ich das nicht will, gehe ich einfach ein Stück weiter zurück, und er kann sich nicht mehr anlehnen, oder wenn das nicht geht, schubse ich ihn halt weg von mir, signalisiere so doch klar genug, daß ich das nicht will. Ihn zu schlagen, wie mir die letzten Wochen oft die Familienmitglieder des Hofs zugeschrien haben, ist völlig überflüssig, genauso wie die Rute, mit der die Frau gestern aufkreuzte.

Das einfach mal als Beispiel. Ich könnte das beitragen. Ob aber die anderen das verstehen, das ist nicht meine Sache. Und wenn sie ärgerlich, sauer oder sich angegriffen deswegen fühlen, genauso wenig. Ich kann nur anbieten, was ich wahrnehme und verstehe. Mehr nicht. Das kann man für alles anwenden.


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