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Das Ende aller inneren Kämpfe


Thema: Nicht-Handeln. Es gibt nur eine einzige Sache, die man verstehen muß, die einem alle möglichen inneren Kämpfe ein für alle mal beendet: Die Situation, in der ich mich auffinde ist immer mein Wille.

Mir fiel das heute nach Feierabend auf: Wie oft habe ich es eigentlich, daß ich meine, ich möchte jetzt eine Interaktion abschließen, zu meinem Auto gehen und fahren, aber ich bleibe doch vor Ort, und spreche oder höre weiter mit.

Der Punkt hier ist: Wer hat hier Recht? Der Verstand mit seinem angeblichen "Willen", er würde jetzt eigentlich lieber gehen, oder der Körper oder Bauch, der aber in der Situation ist und sie ja nicht verlässt, sondern sich weiter in ihr aufhält. Wohlgemerkt ist dieser Kontrast Verstand/Bauch eingebildet, weil da kein Konflikt ist. Wäre es wirklich schon mein Wille gewesen, weg zu sein, wäre ich nicht dann schon längst weg? Aus irgendeinem Grund möchte ich weiter in der Situation sein, und wenn es nur soziales Miteinander sein mag, und fertig.

Der Wille ist nie eine Stimme im Kopf, die sagt, sie hätte gerne das, würde eher dies oder jenes, eine bestimmte Änderung wünschen, sondern es ist die Situation in der ich mich aufhalte, ganz egal, wie sehr ich noch sagen mag, ich möchte das nicht. Möchte ich etwas nicht, finde ich etwas langweilig, unangenehm oder weggehenswert, so werde ich das ohne zu überlegen tun, genausowenig wie ich überlegen muß, wenn ich in der prallen Sonne stehe, daß ich in den Schatten gehe. Der Akt erfordert kein langes Hin und Her, Abwägen, Mit-mir-kämpfen, wann ich denn endlich mal in den Schatten gehe.

Der ganze Ballast, der im Inneren Dialog erzeugt wird, ist dadurch hinfällig, ja schädlich und nutzlos. Und das nicht nur in zwischenmenschlichen Begegnungen, sondern auch in so Sachen wie: Ich müßte eigentlich trainieren, aber ich tue es nicht, aber eigentlich müßte ich ja; Oder: Diese Frau muß ich ansprechen, aber ich tue es ja nicht, aber ich müßte eigentlich; Oder: Dieser Job gefällt mir nicht, eigentlich bin ich zu etwas anderem berufen, aber dafür müßte ich dies oder das tun; Oder: Dieser Wohnort gefällt mir nicht, eigentlich möchte ich ja woanders sein, dafür sollte ich umziehen, aber das wäre so ein Riesenaufwand, bla, bla, bla

Es ist vor allem so, daß aus dieser Haltung nie etwas Positives erwächst. Man kann sich das komplett sparen, ganz einfach, weil es nie zu irgendetwas hilft. Man macht sich nur das Leben selber schwer. Würde ich etwas konkret tun, so wäre es ohne inneren Kommentator, der einen dazu pusht, sondern es würde immer mit einer inneren Freiheit einhergehen, und der Verstand würde nur beisteuern als Sprachformulierung des Abschiedsgruß, Einhalten eines Termins, wenn man sich mit jemandem trifft, oder dem Lesen von Announcen bei der freudigen Suche nach einer neuen Wohnung.

Was für ein Unfug da von einem abfällt, nicht?! Und dafür muß nichts getan werden, als das Leben einfach so zu nehmen, wie es ist.


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