Meinungsmenschen
Heute leichte Kopfschmerzen gehabt. Könnte an der Föhnwetterlage hier in Bayern liegen. Fühle mich dadurch etwas belegt, mit Druck in der Stirn, wobei es nun wieder besser ist.
Parallel dazu beschäftigten mich einige Dinge. Ich hatte z. B. viel mit meinem Kollegen und weiteren Personen im Rahmen meiner Arbeit zu tun, und ich sprach auch viel über Dinge, über die ich sonst in letzter Zeit seltener mit Menschen in meinem Umkreis geredet habe. Er hört mir gerne zu, und das lädt mich dann auch ein, länger und ausschweifender als normalerweise zu agieren. Ich merke, daß es nicht ganz sinnlos ist, weil so kann ich auch im Alltag verstärkt Dinge für mich klarstellen, vollkommen unabhängig, ob das beim Gegenüber ankommt.
Mir fällt jetzt auch auf, daß ich zum Glück schon lange nicht mehr an dem Punkt bin, irgendjemanden von irgendetwas überzeugen zu müssen. Z. B., daß es vielleicht doch gar nicht mal schlecht wäre sich mal die einfache Schuljungen-Frage zu stellen, z. B. wie Geld in Umlauf kommt. Irgendwo muß es ja herkommen.
Frappant ist natürlich, daß klar zu merken ist, daß der andere vielleicht verbal zustimmen mag, in ihm aber dadurch keine weiteren Fragen oder Nachforschungen angeregt werden. Es wird so gleich zum nächsten Thema gewechselt. Oder es werden eigene Meinungen draufgesetzt, wenn nicht widersprochen wird. So als ob alle Aussagen vom Gewicht her gleich wären. Ich muß aber mittlerweile sagen, daß ich bei vielem, was meine Mitmenschen so von sich geben, wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln muß, wenn z. B. jemand meint, die Profitgier und der Kapitalismus sind die Ursache der Probleme. Oder was so Ansichten über das Leben, über Beziehungen, über Freundschaften betrifft. Es ist regelrecht schmerzhaft, wenn ich mitkriege, was diese Menschen durch diese Denkweisen aus sich machen. Aber dieses Leiden zeigt, daß ich da genauso involviert bin.
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Mars
Es ist eine Energieersparnis-Kultur geworden. Es wird nur noch für das Überleben gearbeitet, wenig bleibt für Eigenes übrig. Einst wollten die Menschen doch zum Mars, hieß es. 2020 hieß der Termin vor 15 Jahren. Heute heißt es 2035. Unter diesen Umständen scheint das wohl leider eine Utopie zu bleiben. Was wäre nur möglich, wenn die Leistung der Menschen nicht abgeschöpft und umverteilt wird durch ein durch und durch faules Geldimitat? Es wäre so viel mehr möglich: Nicht nur eine Mars-Kolonie, sondern Kreativität und Innovation in allen Bereichen. Jedenfalls wurde diese Generation um ihre Visionen betrogen. Hingestellt wurden ihnen blasse, fahle Glücksversprechungen, die nie eintreten werden. Auch die Esoteriker mit ihrer Schwafelei von einem Paradigmenwechsel gehören dazu. Bevor es zu anderen Planeten geht, steht nun eine ganz andere Aufgabe an: Das Landen in der Wirklichkeit auf diesem Planeten hier.