Hier ein paar meiner Ablenkungen, die ich bei mir in letzter Zeit beobachten konnte:
Verfolgen des Handballsports, z. B. bei der Weltmeisterschaft, wie auch bei meinem ehemaligen Team, dazu zählen nicht nur die Spiele an sich, sondern auch Ergebnisse und Tabellen
Spielen eines Browsergame namens "Penalty Fever", an welches ich mich wieder erinnert habe, nachdem ich das bereits als 10-jähriger gerne gespielt habe; gestern und vorgestern etwas gedaddelt
Anschauen von YouTube-Videos der Spielshow "Schlag den Raab", welche früher im Fernsehen eine meiner Lieblingssendungen war; auch die letzten drei, vier Tage hin und wieder angeguckt wie Männer und Frauen Geschicklichkeitsspiele absolvieren
Das mal nur zum Festhalten.
Mir ist das auch ein wenig peinlich, habe ich ja z. B. in "Wie YouTube uns erleuchtet" eine schamlose Abrechnung der gesellschaftlichen Ablenkungstrends betrieben, so sitze ich selber doch genau an dem gleichen Punkt.
Ja, in gewisser Weise ist da auch das spirituelle Ego im Spiel: Die weltlichen Banalitäten sind eine Verlockung, der es zu widerstehen gilt. Deswegen werfe ich mich in ein Verbotskorsett, wo ich mir selber definiere, was ich darf und was nicht. Aber darum geht es in dem Fall nicht.
Ich habe momentan einfach zu viel Zeit zum totschlagen, muß nicht arbeiten. Nächste Woche geht es erst langsam wieder los im Beruf. Und da kommt dann ab und an ein Defizitgefühl bei mir auf. Der Tag ist einfach sehr lang, ich habe zwar hier und da Erledigungen z. B. im Haushalt, auch organisatorische Dinge, aber besonders nachmittags ist dann das meiste durch und da kommt dann ein Loch auf, wo oben genannte Augenmerke im Web meine Aufmerksamkeit in Beschlag nehmen.
Es dauert nicht lang und ich bin weggetreten. Einfach nur dazusitzen, weil eben nichts ansteht, erscheint dann unmöglich. Wichtig hier: Es erscheint nur so. Ich muß das nicht machen. Selbst wenn ich das tue. Es ist kein Zwang. Diese Freiheit zu erkennen, ist der entscheidende Schritt.